In den letzten Jahren wächst der Markt der Kryptowährungen ganz erheblich, und die Coins selbst werden immer teurer. Die Themen Kryptohandel und Investment sind nicht nur bei Geschäftsleuten und Investoren sehr beliebt, sondern auch bei gewöhnlichen Privatinvestoren, die mit dem Business nicht direkt etwas zu tun haben. Das alles trägt dazu bei, dass neue Technologien und Möglichkeiten für ein flexibles Einkommen auf dem Kryptomarkt entstehen. Dazu gehört unter anderem auch das Minting.
Einleitung
Als die ersten Kryptowährungen entstanden sind, wie etwa Bitcoin, Ethereum und Dogecoin, war das Mining-Verfahren der einzige Weg, neue Blöcke für die Blockchain zu erzeugen. Es fußt auf dem Proof-of-Work-Protokoll (deutsch: Arbeitsnachweis) und setzt voraus, dass die Rechenleistung des Computers für die Lösung einer kryptografischen Aufgabe eingesetzt wird, um den einmaligen Code (Hash) zu finden. Der Nutzer, der als erster den richtigen Hash-Wert entdeckt, fügt einen neuen Block in die Blockchain ein und erhält eine Belohnung dafür.
Aber die neuesten Blockchain-Projekte verzichten immer öfter auf Proof-of-Work zugunsten des neuartigen Proof-of-Stake-Protokolls (deutsch etwa „Anteilsnachweis“). Im Unterschied zu seinem Vorgänger, erfordert es keine aufwändigen technischen Anlagen für komplizierte Rechnungsvorgänge und ist viel energieeffizienter – ein Umstand, der bei Proof-of-Work für massive Kritik sorgt. Dabei kann er seinem Nutzer genauso gut ein passives Einkommen sichern.
Den Einsatz von Proof-of-Stake nennt man auch Staking, Minting oder Forging (deutsch: Prägung) – das sind unterschiedliche Bezeichnungen für ein und denselben Prozess. Die neuen Coins, die durch diesen Algorithmus entstehen, werden also „geprägt“.
Was ist Minting von Kryptowährungen?
Das Minting von Kryptowährungen ist ein Prozess, bei dem neue Coins durch Validierung von Transaktionen geprägt werden. Mit anderen Worten: es werden neue Blöcke generiert, die die Blockchain ergänzen. Somit wird es möglich, durch Minting sowohl neue Coins zu prägen als auch die sogenannten nichtaustauschbaren Tokens (NFT) zu erzeugen – und dafür belohnt zu werden.
Dieser Prozess sieht wie folgt aus: der Nutzer hinterlegt auf seinem Konto eine Anzahl von Coins, die dort eine Zeit lang unangetastet liegen bleiben. Innerhalb dieser Zeit werden neue Coins generiert. Deshalb gibt es beim Proof-of-Stake-Verfahren keine Miner mehr, sondern Validierer. So nennt man die Netzwerknutzer, die die Blockchain-Funktionen dadurch sichern, dass sie das System durch ihre Stakes unterstützen und eigene Blöcke generieren. Das heißt, die Validierer sind Teilnehmer am Minting von Kryptowährungen.
Für Krypto-Minting sind keine umfassenden technischen Code-Kenntnisse erforderlich. Man braucht nur eine Anzahl von Tokens zu hinterlegen („staken“) und kann hoffen, vom Netzwerk ausgewählt zu werden, um der Blockchain einen neuen Block hinzuzufügen. Im Netzwerk von Ethereum hat der potentielle Validierer nur 32 ETH zu hinterlegen, um neue Coins prägen zu dürfen.
Wenn die Wallet jedoch nicht genug Coins zum Staking enthält, kann der Provider gegen Stablecoins oder andere Vermögenswerte dem Teilnehmer Kryptowährung leihen. Bei einigen Kryptowährungen wird die Chance, für das Minting ausgewählt zu werden, um so höher, je mehr Coins man hinterlegt hat.
Wichtig ist es auch, dass der Minting-Prozess dezentral ist. Das bedeutet, dass jeder Nutzer, der sich mit der Prägung neuer Tokens beschäftigt und Geld daran verdient, weder von den zentralen regulierenden Organen noch von Vermittlern abhängt. Alle Vorgänge werden nur vom Nutzer selbst und von seiner Blockchain kontrolliert und gesichert.
Wie funktioniert Krypto-Minting?
Krypto-Minting hat das Ziel, neue Blöcke in der Krypto-Blockchain zu generieren. Aus dieser Tätigkeit bekommen die Nutzer einen bestimmten Anteil, der eigentlich ihren Verdienst ausmacht. Wenn der Gesamtvermögenswert beispielsweise aus 1.000 Blöcken besteht, und der Nutzer 50 davon selbst erschaffen hat, dann verfügt er über 5 Prozent des Vermögens. Somit hat er Anspruch auf 5 Prozent des Gesamtgewinns.
Lassen Sie uns auf den Minting-Prozess etwas näher eingehen.
- Der Nutzer hinterlegt eine Anzahl von Coins.
- Dadurch wird er zum Minting-Teilnehmer (sprich: Validierer) und kann neben anderen Validierern darum kämpfen, einen neuen Block ins digitale Register (sprich: die Blockchain) einfügen zu dürfen.
- Das Netzwerk wählt einen Validierer aus. Dabei sorgen mehrere Kriterien dafür, dass niemand die volle Kontrolle über den Prozess der Erzeugung neuer Blöcke bekommt. Somit wird die Situation ausgeschlossen, in der ein und derselbe Validierer innerhalb eines längeren Zeitraums immer wieder die Chance bekommt, einen neuen Block zu erzeugen. Das Netzwerk achtet darauf, dass jeder Teilnehmer die Möglichkeit hat, einen eigenen Block zu generieren und dadurch eine Belohnung zu bekommen.
- Nachdem der neue Block in die Blockchain aufgenommen worden ist, bekommt der Validierer eine Anzahl von Coins für die geleistete Arbeit als Belohnung.
- Um sicherzugehen, dass die Transaktion echt ist, blockiert das Netzwerk die vom Validierer gewonnenen Coins für eine Weile. Erst wenn es geprüft hat, dass kein Betrug vorliegt, gibt es die Coins frei.
Somit besteht die Attraktivität von Minting für die Nutzer darin, dass sie dadurch gut verdienen können, ohne vorher riesige Summen investieren zu müssen. Das ist aber nur ein Phänomen von kurzer Dauer. Genauso wie der gesamte Kryptomarkt kann das Minting kein ständiges und stabiles Einkommen auf ein und derselben Ebene garantieren.
Krypto-Minting vs Krypto-Mining
Wir wollen nun auf die grundsätzlichen Unterschiede zwischen Krypto-Minting und Krypto-Mining eingehen.
Erstens: Minting und Mining funktionieren aufgrund von verschiedenen Algorithmen. Beim Mining hängt die Absicherung der Transaktionen von komplizierten Verschlüsselungsmethoden ab. Die Miner erhalten eine Belohnung in Form von Coins dafür, dass sie das Netzwerk absichern und die Transaktionen verifizieren. Wichtig ist, dass alle neuen Coins in Umlauf kommen. Das sind die Merkmale des Proof-of-Work-Algorithmus.
Das Prägen von Tokens hingegen, also der Minting-Prozess, hängt vom Algorithmus Proof-of-Stake ab. Er validiert die Transaktionen mit Kryptowährungen durch Staking. Dieser Prozess besteht darin, dass die Halter der Kryptowährung ihr aktuelles Vermögen blockieren, um die Transaktionen zu prüfen und zu bestätigen, dass sie echt sind.
Eine der interessanten Besonderheiten von Minting besteht darin, dass hier, im Unterschied zum Proof-of-Work-Algorithmus, die Nutzer durch Zufall ausgewählt werden. Somit haben die Minter, die mehr Coins staken, nicht automatisch mehr Chancen, die Transaktionen zu validieren.
Und das sind noch nicht alle Unterschiede zwischen beiden Methoden zur Erzeugung neuer Blöcke in der Blockchain. Sehr anschaulich sind die Unterschiede in dieser Tabelle zu sehen:
Charakteristik | Krypto-Mining | Krypto-Minting |
Algorithmus | Proof-of-Work (PoW) | Proof-of-Stake (PoS) |
Voraussetzungen für den Betrieb | Kostspielige Ausstattung, um mathematische Aufgaben zu lösen | Eine Anzahl von Coins für die Teilnahme am Minting (je nach Kryptowährung) |
Investitionen | Technik- und Energiekosten | Ausschließlich der Einkauf von Coins |
Risiken | Ausfall der Technik | Es besteht das Risiko, dass der größere Staker die Blockchain manipulieren kann |
Einnahmen | Der Teilnehmer bekommt eine Belohnung für die Einfügung des neuen Blocks in die Blockchain durch mathematische Rechnungen. Es ist dabei unmöglich zu sagen, wer genau die richtige Lösung findet. Meistens schließen sich Miner zusammen. Dann teilen Sie den Gewinn im Verhältnis der Rechenleistung untereinander. | Der Gewinn hängt direkt von der Menge der vorhandenen Coins ab. |
Minting bei PLC Ultima
Versuchen wir nun, am Beispiel von PLCU herauszufinden, wie Minting funktioniert.
PLC Ultima ist eine Kryptowährung, die aufgrund der Blockchain-Techonologie für Online-Zahlungen erzeugt wurde. Die Kernaufgabe dieses Coins ist es, einen leichten Zugriff auf Kryptowährungen zu gewährleisten. Sie kann nicht nur für den Erwerb von Waren und Dienstleistungen, sondern auch für die Schaffung neuer PLCU-Coins eingesetzt werden.
- Erstens: um am Minting teilzunehmen, müssen Sie das digitale Zertifikat „Ultima Minter“ erwerben. Es soll Ihnen passive Profite gewähren und anzeigen, wie viel PLCU Sie in jedem Monat verdienen werden. Die Einnahmen sind an die Zertifikate gebunden, das heißt, je mehr Zertifikate Sie gekauft haben, desto mehr neue Coins bekommen Sie.
- Des Weiteren muss der Nutzer die App Ultima Farm herunterladen, um PLCUX-Coins durch Smart-Contracts zu minten. Die App ist in den Shops von iOS und Android kostenfrei erhältlich.
- Schlussendlich muss der Nutzer nur noch einen Smart-Contract mit PLCU abzuschließen und die Coins auf seinem Konto für einen bestimmten Zeitraum einfrieren. In dieser Zeit wird der Nutzer die Information über die Minting-Transaktionen monatlich erhalten. Nach Ablauf des Staking-Zeitraums werden die Coins wieder zugänglich.
Das Minting von NFTs
NFT (Non Fungible Token, deutsch: nicht austauschbare Token) bedeutet, dass jedes digitale Token im Netzwerk einmalig ist. Das heißt, es enthält eine geringe Menge an Daten, die nur auf dieses einzige Token zutreffen. Somit stellen NFTs digitale kryptografische Vermögenswerte dar. Sie werden in der Blockchain aufbewahrt, wo ihre Echtheit, die Eigentumsrechte an den Vermögenswerten, die Erfassungsdaten und so weiter online bestätigt werden können. Vergessen Sie aber nicht, dass NFT kein Speicher für Media-Content ist. NFTs enthalten keinen digitalen Content in der Blockchain. Wenn der Nutzer ein NFT mit einem Bild oder einem Lied kauft, dann kauft er in der Tat nur einen Token mit der URL-Adresse des Kaufs, also des Bildes oder des Liedes, die auf dem Webserver gespeichert ist.
Es ist schwer zu beurteilen, wie lange es dauert, bis ein NFT erzeugt worden ist. Aber fast alle Plattformen, Instrumente und NFT-Marktplätze vereinfachen den Prozess. Für die Erstellung eines Accounts oder für die Authentifizierung auf den wichtigsten NFT-Handelsplätzen müssen die Erweiterung des Browsers Chrome mit dem Namen MetaMask und eine Ethereum-Wallet heruntergeladen werden.
Die Umwandlung des digitalen Contents in NFT, der Versand von Dateien an die Märkte und die Veröffentlichung der Werbung sind ähnlich wie das Hochladen von Videos auf YouTube, von Musik auf Spotify oder wie der Verkauf von Waren auf Amazon. Der Nutzer muss die Datei hochladen, wobei diese die Formate PNG, JPG, GIF, MP3 oder MP4 haben kann, dann muss er ihr einen Namen und einen Untertitel geben, eine Beschreibung hinzufügen, Lizenzabgaben festlegen und verkaufen. Auf den ersten Blick ist alles ziemlich einfach. Aber am Beispiel einer der größten Plattformen OpenSea können wir sehen, wie sich die Hauptetappen des NFT-Mintings nun wirklich gestalten:
Schritt 1: Ethereum (ETH) kaufen.
Ethereum ist nach Bitcoin die zweitgrößte Kryptowährung. Um aber Ethereum zu erwerben, muss der Nutzer auf einer von ihm bevorzugten Handelsplattform ein Konto einrichten.
Schritt 2: die Krypto-Wallet erstellen.
Nach dem Erwerb der ETH-Coins muss eine Krypto-Wallet erstellt werden. Sie ist erforderlich, um NFT kaufen bzw. verkaufen zu können.
Schritt 3: die Krypto-Wallet mit OpenSea verknüpfen.
Nach ein paar einfachen Schritten wird der Nutzer seine soeben erstellte Wallet der OpenSea-Plattform anschließen. Dazu muss man
- das Plug-in MetaMask herunterladen und im Browser öffnen;
- in demselben Browser zur Handelsplattform OpenSea übergehen, „Profil“ auswählen und die Bedingungen akzeptieren;
- um den eigenen Account zu bestätigen, die E-Mail-Adresse und den Benutzernamen eingeben;
- eine E-Mail mit Bestätigung erhalten und dem Link darin folgen.
- Nach all diesen Schritten kann man mit der Erzeugung eines ersten NFT beginnen. Dazu sollte man zuerst einen Ordner mit dem Namen „Kollektion“ anlegen.
- Auf der Hauptseite der OpenSea-Plattform muss der Nutzer den Knopf „Erstellen“ oben rechts drücken. Dort kann er die digitale Datei hochladen und dem NFT einen Namen geben. Die optionalen Felder stehen für Arbeitsbeschreibung, für den äußeren Link zu den Zusatzinformationen (Website) und zur Blockchain, auf deren Grundlage NFTs erstellt werden. Nachdem die Hauptdaten eingegeben worden sind, klickt der Nutzer auf „Beenden“. Jetzt ist das erste NFT fertig.
Vor- und Nachteile des Minting-Verfahrens
Als Vor- und Nachteile kann man beim Minting folgende Charakteristiken dieses Verfahrens hervorheben:
Vorteile | Nachteile |
1. Keine aufwendige Ausstattung ist erforderlich. Zum Minting passt jedes Gerät mit Rechenfunktion, das heißt, PC, Smartphone usw. | 1. Man braucht von vornherein bestimmte Geldmittel, um mit dem Minting zu beginnen. |
2. Der Prozess ist nicht energieintensiv und erfordert insgesamt weniger Ressourcen. | 2. Die Einnahmen hängen nur von der Coinmenge ab. Für mehr Einnahmen werden größere Investitionen gebraucht. |
3. Umweltfreundlich, im Unterschied zum Proof-of-Work-Algorithmus, der immense Energiemengen verbraucht. | 3. Manipulationen sind möglich. |
4. Hohe Geschwindigkeit von Transaktionen – bis 100.000 je Sekunde, während beim Mining die Bildung eines Blocks etwa 10 Minuten dauern kann. | 4. Man ist gegen Betrug nicht gesichert. |
Wenn man beide Algorithmen (Proof-of-Work und Proof-of-Stake) miteinander vergleicht und das Minting-Verfahren im Detail analysiert, stellt man beim Minting folgende Merkmale fest:
- Im Vergleich zu Mining zeichnet sich Minting durch wesentlich geringeren Stromverbrauch aus. Außerdem ist für dieses Verfahren nicht die Rechenleistung der technischen Anlage, sondern die Menge der vorhandenen Kryptomünzen ausschlaggebend. Somit ist Minting relativ kostengünstig umzusetzen.
- Während beim Mining die Menge der gewonnenen Münzen ausschließlich von der eingesetzten technischen Anlage abhängt, kommt es beim Minting auf die anfängliche Menge der Coins an.
- Das Minting-Verfahren sieht vor, dass der Teilnehmer unabhängig ist und von niemandem kontrolliert werden kann. Dieser Vorteil kann sich aber auch als Nachteil erweisen. Sollte es notwendig werden, das Eigentumsrecht an den Anteilen zu beweisen, können erhebliche Probleme entstehen.
Somit kann man sagen, dass es insgesamt vorteilhafter ist, Kryptowährung durch das Prägen von Blöcken zu erzeugen. Diesem Vorteil liegen ausschließlich die eigenen Kenntnisse des Teilnehmers zugrunde, sowie seine Fähigkeit, mit Kryptowährungen zu arbeiten. Und je nachdem, wie die Kryptowährung im Alltag immer mehr um sich greift, wächst die Nachfrage nach neuen Tokens und Coins. Gleichzeitig nimmt die Prägung von Tokens und Coins an Bedeutung zu.Ohne Zweifel hat das Minting von Kryptowährungen den Krypto-Markt von Grund auf gewandelt und die Energieeffizienz sowie die Geschwindigkeit bei der Schaffung neuer Kryptowährungen wesentlich beeinflusst. Das Minting-Verfahren ist gerade für die Erzeugung neuer Coins außerordentlich wichtig und hat somit alle Chancen, die Mining-Methode letzten Endes gänzlich zu verdrängen.