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Illegales Krypto-Mining in China stark zugenommen

2 Juli 2022

Ungeachtet des Mining-Verbots schürfen chinesische Unternehmer wieder ganz aktiv neue Kryptomünzen. Dadurch hat sich China 2021 nach Mining-Umfang erneut einen Platz unter den drei führenden Krypto-Staaten gesichert.  

Nachdem das Mining-Verbot für Kryptowährungen vor genau einem Jahr im Juni 2021 verhängt worden war, sank der Umfang der geschürften Coins fast auf null. Nach drei Schock-Monaten jedoch begannen die lokalen Miner, nach Umwegen zu suchen, was ihnen auch gelungen ist: laut dem Zentrum für Alternativfinanzen an der Cambridge University hat der Anteil des Landes auf dem internationalen Mining-Markt die 22-Prozent-Marke überstiegen. Trotzdem sind die Miner in China gezwungen, ihren Standort durch VPN und andere Programme geheim zu halten. Aber nicht nur wegen der Proxi-Server der illegalen Miner sind die Behörden in China nicht imstande, die illegalen Farmen aufzudecken. Man schürft hier die Kryptowährung, ohne die Energienetze Chinas anzuzapfen, deshalb ist es so gut wie unmöglich, die Farmenbesitzer zu ermitteln. Da ist sogar die Staatspropaganda machtlos: der Aufruf der Zeitung „Economic Daily“, Schlupflöcher für Krypto-Mining zu schließen, ist auf taube Ohren gestoßen. Zu dieser Gelegenheit greifen hier heutzutage Mitarbeiter von Internet-Cafés, Heimtechnik-Verkäufer und sogar Staatsbeamte.

Die Experten stellen fest, dass ein Teil der chinesischen Miner gleich nach der Verbotsverkündung nach Kasachstan gezogen ist, wo Mining nicht unter Verbot steht. Deshalb ist der Anteil Kasachstans auf dem internationalen Mining-Markt auf 18 Prozent gestiegen. Aufgrund der politischen Turbulenzen und der instabilen Situation mit der Elektroenergie Ende 2021 und Anfang 2022 haben viele Miner jedoch die Idee, ihr Business in diesem Land weiterzuentwickeln, aufgegeben, sodass Kasachstan heute nur noch etwa 13 Prozent auf dem Mining-Markt einnimmt.  

Jetzt haben die erfahrenen Miner und die Neulinge, die nach China zurückgekehrt sind, das Land in Bezug auf die Schürfung neuer Münzen auf Platz zwei zurückgebracht. China steht jetzt nur noch hinter den USA, deren Anteil im Januar 2022 etwa 38 Prozent ausmachte. Im Laufe des Jahres aber schwanke der USA-Anteil, der in der zweiten Hälfte 2021 zum Beispiel auf 27 Prozent des weltweiten Mining-Umfangs zurückgegangen ist. Einer Studie zufolge sind die Miner im Bundesstaat Georgia am aktivsten, wo etwa 31 Prozent aller Coins in den USA geschürft werden. In Texas sind das etwas mehr als 11 Prozent und in Kentucky etwas weniger als 11 Prozent. 

Der Anteil Russlands am weltweiten Mining neuer Münzen ist innerhalb eines Jahres von ca. 11 auf 4,66 Prozent gefallen. Die Analysten sind sicher, dass dieser Rückfall auf das politische Risiko und die unklare Einstellung der Zentralbank zum Mining zurückgeht. Das Gesetz über die Regelung von Kryptowährungen, das in nächster Zukunft verabschiedet werden soll, wird die Lage Russlands auf dem Markt verbessern, und die geringen Energiekosten sollen neue Nutzer für Mining begeistern. Es wird allerdings erwartet, dass mit der Annahme des Krypto-Gesetzes zwischen Haushaltsenergie und Betriebsenergie unterschieden wird, weshalb die Mining-Kosten steigen und die Einnahmen der Miner unter dem Strich erheblich sinken können.