Bedeutet dies jedoch, dass der Markt für nicht fungible Token gestorben ist und man ihn daher vergessen sollte? Eine von dappGambl durchgeführte Studie zeichnet ein sehr düsteres Bild.
Abwertung von NFTs
Von den 73.257 NFT-Sammlungen, die auf dem Markt gehandelt und von Forschern überprüft wurden, haben 69.795 (95 %) eine Marktkapitalisierung von 0 ETH. Das bedeutet, dass es sich im Prinzip um „digitalen Müll“ handelt, der keinen Wert hat.
Die Zahl der Besitzer solcher Tokens übersteigt 23 Millionen Menschen. Der NFT-Markt erwies sich also als sehr riskant: Es gibt kaum eine andere Branche, in der so viele Menschen für ihre Investitionen absolut nichts bekommen haben.
Vorbei sind auch die Zeiten, in denen die Preise für einen Token enorm waren. In 41 % der Sammlungen liegt der Preis zwischen 5 und 100 Dollar, und weniger als 1 % der Sammlungen haben einen Preis von über 6.000 Dollar.
Sinkende Nachfrage nach NFTs und Verhalten der Marktteilnehmer
Auch die Daten, die die Nachfrage für NFT-Sammlungen analysieren, flößen keinen Optimismus hinsichtlich der Perspektiven des Marktes ein. Nur 20 % der Sammlungen sind vollständig ausverkauft, die restlichen haben immer noch keine Käufer für ihre Tokens gefunden. Das Angebot übersteigt die Nachfrage um ein Vielfaches und es besteht keine Aussicht auf eine Veränderung der Situation.
Interessant ist auch das Verhalten der NFT-Inhaber. Wer die Tokens besitzt, die irgendeinen Wert haben, ignoriert größtenteils die Marktsituation und legt bewusst überhöhte Preise fest. Offenbar rechnen Besitzer von nicht fungiblen Tokens immer noch mit einer neuen Runde explosiven Marktwachstums und wollen jetzt keine Verluste verzeichnen.
Ist für NFTs alles vorbei?
Einerseits ist der spekulative NFT-Markt mit Profiten von mehreren Hundert Prozent und einem explosionsartigen Wachstum höchstwahrscheinlich wirklich tot. Zumindest gibt es keine Voraussetzungen für seine Wiederbelebung in der für uns gewohnten Form in absehbarer Zeit. Deswegen ist es besser, NFTs von Stars, millionenschweren Deals und verrückten Hypes zu vergessen.
Andererseits sind die nützlichen Funktionen von NFTs nirgendwo verschwunden und bleiben weiterhin gefragt. Die Projekte, die NFTs auf eine oder andere Art und Weise nutzen, werden immer noch weiterentwickelt und kommen oft erfolgreich auf den Markt. Aber NFTs sind in diesen (erfolgreichen) Projekten nur ein Bestandteil des Ökosystems und kein Hauptprodukt.
Mit anderen Worten: Der NFT-Markt hat nun dasselbe wie die Blockchain-Branche als Ganzes durchlebt. In den Jahren 2017–2018 hatte das Wort „Blockchain“ eine „magische“ Kraft: Es zog von selbst Geld an. Doch dann brach der ICO-Markt zusammen. 2020–2021 blieb die Abkürzung NFT auch ein „Zauberwort“, aber wir können bereits behaupten, dass seine Magie vorbei ist.